Tolle Acts und tobender Applaus

Nebel stieg auf, Lichter flackerten durch die Fenster und Musik schallte durch die Seitenstraßen von Tempelhof. Durch das Treppenhaus der Maria-Montessori-Grundschule schlängelten sich Eltern, Geschwister, Freunde und Großeltern einiger Schüler:innen. Die Aula im 3. Stock blieb jedoch bis 17:30 Uhr für Gäste verschlossen, denn erst dann begann der offizielle Einlass am 9. und 10. April 2025.

Alle zwei Jahre sollte dieses Spektakel stattfinden, und 2025 war es wieder so weit. Die Künstler:innen, allesamt Schüler:innen dieser Schule, hatten sich seit Monaten vorbereitet, nur um an diesen zwei Abenden für ein paar Minuten auf der Bühne zu stehen und zu zeigen, welches Talent in ihnen steckt.

„Der Abend der Talente“ – ein Mysterium für viele, für manche eine Gelegenheit, aus dem Schatten zu treten und sich zu zeigen. Vor einem großen Publikum: fast 200 Zuschauer:innen pro Abend. Manche hatten vorher nur davon gehört, andere waren schon das zweite oder dritte Mal dabei.

Man spürte das Knistern in der Luft, die Aufregung, die Ungeduld. Während sich das Publikum setzte, herrschte hinter der Bühne reges Treiben. Einige Acts trudelten gerade erst ein, andere waren schon 20 Minuten zu früh da. Die Uhr zeigte 17:50 Uhr – ein letztes Wort an die gesamte Mannschaft: fast 75 Kinder, versammelt in einem Klassenraum hinter der Bühne.
„WIR ROCKEN DAS!“ – ein Schlachtruf für den Mut. Dann ging es los.

Der Vorhang öffnete sich, und der Schulchor gab sein Bestes, um das Publikum einzustimmen. Niemand wusste so genau, was einen erwarten würde, denn Eltern waren bei den Proben grundsätzlich nicht erwünscht.

Was dann folgte, war eine bunte Mischung an Beiträgen: Tänze zu aktuellen Hits, mitreißender Gesang, Instrumentalstücke auf Geige, Blockflöte oder Flügel. Durch den zuvor stillen Aularaum hallte Musik, und der Applaus war riesig. Es wurde gejubelt, laut geklatscht, es gab sogar Standing Ovations und den Wunsch nach Zugaben.

Doch 1,5 Stunden Programm sollten genügen – vor allem, wenn man das zwei Tage hintereinander auf die Bühne bringt.

Hinter den Kulissen standen Pädagog:innen bereit, um sich um die Kinder zu kümmern, sie zu beruhigen und auf ihren Auftritt vorzubereiten. Das Lampenfieber war groß. Hätte man ein Thermometer in den Raum gelegt, wären wir vermutlich bei 1000 Grad Celsius gelandet!
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Helfenden!

Das Besondere am Programm dieser beiden Abende: Alle Beiträge wurden von den Kindern selbst erdacht. Sie wollten auf die Bühne, ihre Entscheidung, ihr Auftritt. Und dabei lernten sie auch, wie viel Disziplin so ein durchgetakteter Ablauf erfordert. Auch wenn mal jemand eine Probe verpasste, zur Generalprobe waren alle da. (Die war übrigens furchtbar, aber genau so muss eine Generalprobe sein!)

Als dann zum Abschluss eines jeden Abends ein großer „Berliner Luft“-Zug durch die Aula zog, gingen alle selig und zufrieden nach Hause.
Beide Abende: volles Haus.
Beide Abende: voller Erfolg.
Und endlich: die Last und der Druck fielen von den Schultern.

Besonderer Dank gilt:
– Frau Wegner für ihr unermüdliches Engagement
– Herrn Seel für seine tolle Unterstützung und den technischen Support
– dem fünfköpfigen HoMM-Team mit Lena, Debora, Christian, Marcel und Marcus, ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen.

Zwei großartige Abende sind nun vorbei und in etwa anderthalb Jahren hängen wahrscheinlich wieder Plakate im Hort und in der Schule, um sich anzumelden. Dann heißt es wieder:
„Herzlich willkommen zum Abend der Talente!“

Und dann wird wieder alles ganz anders sein.
Aber bis dahin behalten wir diesen Abend in freudiger Erinnerung.

Liebe Kinder, das war einfach großartig. Vielen Dank!